Beim Abstieg heiß es Aufpassen!
Blick ins Martelltal, einem Seitental des Vinschgaus, und zu den Ortler Alpen.
Schon nach 15 Minuten haben wir enorm an Höhe verloren und registrieren die 2.700 m - Marke immer noch in guter Sichtweise des Gipfelkreuzes. Wenn die Vermoispitze auch kein schwieriger Berg ist, wird aber doch – vor allem in der ersten Phase des Abstiegs – Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefordert.
Das lose und trockene Gestein gibt ab und zu nach und mein Teleskopstock verschafft mir zusätzlichen Halt. Bärbel ist mit ihren zwei Stöcken noch sicherer und Michael, unser Youngster, hat solche technischen Hilfsmittel noch nicht nötig.
Nach 40 Minuten befinden wir uns wieder auf 2.450 m und freuen uns über das weiterhin gute Bergwetter. 10 Minuten später lädt uns bei 2.350 m wieder die Holztränke zur Pause ein. Wir nehmen das Angebot sozusagen an und gönnen uns und den inzwischen wieder verschwitzten Hemden 10 Minuten Rast.
Unterhalb des Gipfels müssen wir ein Geröllfeld überqueren.
Jetzt tauchen wieder die ersten Bäume auf und wir sind froh, etwas Schatten zu bekommen; denn hier in 2.100 m Höhe ist es um 14:35 Uhr doch sehr warm. Es ist kurz vor 15:00 Uhr als wir den Forstweg erreichen. Nun bleiben noch knapp 200 Höhenmeter bis zur Seilbahn von St. Martin, die wir dann um 15:15 Uhr erreichen.
Für den Abstieg haben wir demnach 1 Std. und 45 Minuten netto benötigt, zzgl. 10 Minuten Pause. Gar nicht mal so schlecht finden wir.
Das letzte Stück ins Tal wieder mit der Seilbahn
Bergbauernhof auf 1.740 m bei der Bergstation der Seilbahn St. Martin im Kofel.
Die Zivilisation hat uns wieder! Wir sind froh, dass unsere Beine wieder ebenen Boden spüren. Beim stetigen bergauf- und besonders bergab gehen werden die Oberschenkel doch sehr beansprucht. 2.400 Höhenmeter binnen 6 Stunden sind ja auch „kein Pappenstiel.“
Nach einem Erfrischungsgetränk in der Seilbahnstation schweben wir gegen 16 Uhr wieder „zurück zur Erde“.
Das Abenteuer „Vermoispitze“ war kein schwieriges, aber ein anstrengendes und vor allem aussichtsreiches Unternehmen in sprichwörtlicher Bergeinsamkeit.